GESTALT-was ist das?

GESTALT-Therapie, kurz auch GESTALT genannt, ist eine bestimmte Haltung, ein bestimmter Ansatz innerhalb der Psychotherapie. GESTALT entstand Mitte des 20. Jahrhunderts und wurde von Fritz Perls entwickelt. Während der 1960er und 70er Jahre erfreute sich die GESTALT großer Beliebtheit, vor allem im Rahmen des Human Potential Movements in Kalifornien.

Die Entwicklung des Gewahrseins (awareness) steht in der GESTALT-Arbeit an vorderster Stelle. Durch diese Bewusstseins-Ausweitung wird auch die Wahrnehmung für die vielen verschiedenen automatischen Mechanismen geschärft, die uns oft von unserem wirklichen Erleben trennen. Und wie wir handeln hängt davon ab, wie wir wahrnehmen.

Bei der GESTALT-Arbeit wird dem Prozess mehr Aufmerksamkeit gewidmet als dem Inhalt. Was gerade geschieht, was im gegenwärtigen Moment gedacht, gefühlt, empfunden wird - das steht im Mittelpunkt, und nicht das, was mal war, gewesen sein könnte oder geschehen sollte.

Dem Empfinden, Fühlen und Handeln wird mehr Bedeutung als dem Denken beigemessen. Der Klient lernt, sich dessen bewusster zu werden, was er tut. Auf diese Weise entwickelt er nach und nach Selbst-Akzeptanz und die Fähigkeit, das „Hier-und-Jetzt“ aktuell zu erfahren, ohne Unterbrechung durch die in der Vergangenheit festgelegten Antworten. So kann er seine Konflikte und Schwierigkeiten auf aktuelle Art und Weise lösen, seine Beziehung zu sich selbst und seiner Um-/ und Mitwelt verbessern und seine Lebensqualität erhöhen.

Dass der Mensch zu dem wird, was er in Wirklichkeit ist, all das bejahend, was zu seinen Neigungen, Persönlichkeitsanteilen und inneren Stimmen gehört, dass er all das auch in sein eigenes Leben integrieren und zur Wirkung bringen kann, das ist das Ziel der GESTALT-Arbeit.